Zukunft mitzugestalten ist ein guter Grund für die Mitarbeit im Kirchengemeinderat

Ergebnisse der Befragung in der Nordkirche

Wie geht es Leitenden in den Kirchengemeinden der Nordkirche? Was sind ihre Motive, welche Bedingungen fördern oder hindern sie in ihrer Arbeit? Das wurden Sie im Sommer dieses Jahres gefragt. Über tausend Personen haben dem Hauptbereich Gottesdienst und Gemeinde der Nordkirche, die die Befragung in Auftrag gegeben hat, geantwortet. Ihr qualifiziertes Feedback bietet ein belastbares Datenbild, das uns ermöglicht Ergebnisse abzuleiten. So helfen Sie dabei, Angebote zukünftig noch stärker an Ihren Bedarfen orientieren zu können.
Die Ergebnisse werden in die weiteren Gedanken im Prozess zur Zukunft der Kirchenwahl einfließen, in die Arbeit der beteiligten Hauptbereiche und natürlich können Sie selbst auch damit weiterarbeiten. Eine kleine Zusammenfassung unserer wichtigsten Beobachtungen haben wir zusammengestellt. Zu den Auszügen der Auswertung der Agentur aserto: gelangen Sie unten.

Zufriedenheit bei Jüngeren Menschen und denen die neu in der Funktion sind geringer

Die Zufriedenheit der Teilnehmer:innen ist sehr hoch. Etwa drei von vier Personen sind zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer Arbeit im Kirchengemeinderat. Nur etwa drei Prozent geben an, unzufrieden oder eher unzufrieden zu sein. Junge Menschen und diejenigen, die neu gewählt wurden sind insgesamt kritischer bezüglich ihrer Zufriedenheit. Um fünf Prozent niedriger liegt die Zustimmung junger Menschen bis 29 bei der Aussage: Ich sehe positive Ergebnisse und Auswirkungen meiner Arbeit im KGR. Gründe für Frustration liegen in der allgemeinen Belastung durch ein Ehrenamt, der Bürokratie oder im Bedeutungsverlust von Kirche. (Vgl. Seite 5ff)

Zukunft mitzugestalten als Grund für eigenes Engagement hoch bewertet

Gründe, sich in der eigenen Kirchengemeinde leitend zu engagieren, sind besonders die Unterstützung der Kirchengemeinde, die aktive Mitgestaltung der Zukunft dieser und ein Beitrag zur verantwortungsbewussten Führung (jeweils knapp 100 Prozent). Letzterer Aspekt wird besonders von Männern betont. Die Annahme, dass Personen mitwirken, weil sich nicht genügend Kandidat:innen finden ließen, wurde nicht bestätigt. Auch dass die eigene Region repräsentiert werden soll, ist eher eine untergeordnete Motivation und wenn eher eine der über 63-ig Jährigen. (Vgl. Seiten 11 und 12)

Verbesserungsmöglichkeiten bei Informationsflüssen und Einarbeitung

In der Arbeit im Kirchengemeinderat wird besonders die wertschätzende Arbeitsatmosphäre, die Berücksichtigung der eigenen Ideen sowie die Einbringung der beruflichen und fachlichen Kompetenz im Kirchengemeinderat positiv bewertet. Die Einarbeitung neuer Mitglieder bei der ersten Funktionsperiode ist hingegen verbesserungsfähig. Nur 40 Prozent geben an, dass es eine Einarbeit in die Aufgabe gab, bei unter 40 bis 49 Jährigen liegt der Wert nur bei 34 Prozent. Ebenso gelte es Informationsflüsse zu verbessern und mehr Raum für geistliche Impulse zu ermöglichen. Nur 46 Prozent der unter 29 Jährigen fühlen sich gut informiert. Bei den beruflich Tätigen und den über 70 Jährigen hingegen liegt der Wert bei über 70 Prozent. (Vgl. Seite 7 und 8)

Unterstützung durch Schulungen und Fortbildungen gewünscht

Etwa die Hälfte der Befragten wünschen sich Unterstützungsbedarfe durch regelmäßige Schulungen und Fortbildungen, sowie durch Online-Informationen. Bei jüngeren und denjenigen in der ersten Funktionsperiode liegt der Anteil noch um zehn Prozent höher. Etwas mehr als ein Drittel wünscht sich Vernetzung mit anderen Kirchengemeinderäten. (Vgl. Seite 18)

Im Rahmen der Aufgabenerfüllung für den Aufbau und die Gestaltung des Lebens der Kirchengemeinde fällt es vielen Befragten (eher) leicht, haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende sowie die Pastorinnen und Pastoren in ihrem Dienst zu unterstützen, gottesdienstliches Leben mitzugestalten und die Angebote für Menschen in der Kirchengemeinde und vor Ort zu fördern und weiterzuentwickeln. (Vgl. Seite 14f)

Weniger als die Hälfte der Befragten versteht die Gewinnung von Gemeindegliedern als Engagierte in den Gemeinden als Aufgabe des Kirchengemeinderats, bei unter 29 Jährigen liegt der Wert bei weniger als 40 Prozent. Auch bei der Gewinnung von finanziellen Ressourcen über Fundraising liegt die Zustimmung mit 41 Prozent niedrig. Gerade bei jüngeren Teilnehmer:inner der Befragung werden diese Aufgaben nicht als Hauptaufgaben wahrgenommen. Auch die Fülle der Aufgaben in Bezug auf die geringe Anzahl an Leitenden wird als Herausforderung genannt. (Vgl. Seite 14)

Große Unterschiede zwischen jüngeren Befragten und denen die länger dabei sind

Auffallend sind große Diskrepanzen zwischen jüngeren Befragten (bis 29 Jahre) und denen die älter sind. So stimmten fast 90 Prozent der über 70 Jährigen der Aussage „Die Entscheidungsprozesse ermöglichen eine angemessene Beteiligung aller Mitglieder“ zu, entgegen den unter 29 Jährigen, die nur mit knapp 70 Prozent zustimmten. Auch beim Wunsch nach regelmäßigen Schulungen oder Fortbildungen gibt es deutliche Altersdiskrepanzen. Von den 30 bis 39 Jährigen wünschen sich diese 60 Prozent bei den über 70 Jährigen sind es knapp 40 Prozent.

Auch ein differenzierter Blick auf die beruflich Engagierten im Vergleich zu den ehrenamtlich Engagierten ist lohnend. Zum Beispiel bei der Frage nach Unterstützung durch die Förderung von Diversität und Inklusion. 43 Prozent der Teilnehmer:innen unter 29 geben dies als unterstützend an, dahingegen weniger als 10 Prozent der beruflich Engagierten. (Vgl. Seite 18)   

Würden kürzere Berufungszeiträume motivieren?

Sind kürzeren Berufungszeiträume eine Lösung? Teils teils. Der Wunsch danach wurde von etwa der Hälfte der Personen bejaht. Bei jüngeren Befragten sowie bei Personen, die zum ersten Mal engagiert sind, liegt die Zustimmung deutlich höher. (Vgl. Seite 19)

Hier finden Sie Auszüge der Ergebnisse der Umfrage (19 Seiten PP-Folien im PDF).