Beteiligung als Prinzip: Kirchengemeinden als Orte der Teilhabe und Teilgabe

Kirchengemeinden sind immer Orte der Teilhabe und Teilgabe für alle. Der Begriff der Teilhabe meint zunächst dabei sein, teilnehmen. Das allein ist es aber nicht, was unserem Menschsein entspricht. Menschen wollen und brauchen mehr. Daher gehört zum Begriff der Teilhabe immer auch der der Teilgabe. Teilhabe und Teilgabe gehören untrennbar zusammen. Teilgabe meint: etwas von sich an andere weitergeben, etwas einbringen und etwas mit und für andere tun. Gelingende Teilhabe und Teilgabe brauchen grundsätzlich Beteiligung als Prinzip von Anfang an. Hierbei ist zwischen der Perspektive des einzelnen Bürgers beziehungsweise des Gemeindemitglieds oder Mitarbeitenden in einer Gemeinde und der Perspektive der verschiedenen Akteure aus dem lokalen Raum, wie z.B. Kindergarten, Feuerwehr oder auch Selbsthilfegruppen oder diakonischen Einrichtungen zu unterscheiden.

Inhalte

Ideen teilen, Verbündete finden

Beteiligung als Prinzip

Fragen für Ihre Arbeit vor Ort

Was ist meine Gabe? Wie, wo, wann kann ich sie einbringen? Was sind die Gaben der anderen?

Ideen teilen, Verbündete finden

Für den Einzelnen geht es beim Prinzip Beteiligung nicht gleich darum, allein eine neue Idee umzusetzen, vielmehr darum, Räume und Orte zu haben und zu nutzen, an denen Ideen mit anderen geteilt werden können. Auf diese Weise kann man Verbündete für eigene Ideen finden oder aber vielleicht auch feststellen, dass die eigene Idee doch nicht so passend ist.
Erst im nächsten Schritt geht es darum, die Umsetzung zu planen und zu gestalten.
Das Prinzip Beteiligung bedeutet, dass alle gleichermaßen eingeladen sind, Ideen zu entwickeln und mit verschiedenen Perspektiven ins Gespräch zu bringen. Alle tun gut daran, eine Idee erstmal wirken zu lassen, Resonanzen wahrzunehmen und Verbündete und Mitstreitende zu suchen. Beteiligung kann so mit einer Idee beginnen und verschiedene Perspektiven einbeziehen.

Beteiligung als Prinzip

Das bedeutet für Mitarbeitende im Haupt- und Ehrenamt darüber hinaus, nach dem Tandem- beziehungsweise Teamprinzip zu arbeiten. Das heißt, dass alle Angebote und Veranstaltungen von mindestens zwei Menschen geplant und durchgeführt werden. Auf diese Weise können verschiedene Erfahrungen, Perspektiven und Begabungen besser einbezogen werden. Letztlich bedeutet es immer auch, dass jede Veranstaltung im Dialog entsteht.
Auf der Ebene der Akteure im lokalen Raum ist Netzwerkarbeit ein wichtiges Instrument, unterschiedliche Perspektiven, Kompetenzen und Ressourcen einzubeziehen. Netzwerkarbeit ist dabei ein Prozess, der auf eine gute Kommunikation angewiesen ist. Sie lebt vom Geben und Nehmen und bringt irgendwann einen Gewinn für die je Einzelnen im Netzwerk.

Fragen für Ihre Arbeit vor Ort

  • Wie wird Beteiligung in Ihrer Kirchengemeinde gelebt?
  • Wie beteiligen Sie Menschen vielfältig an der Planung und Durchführung von Veranstaltungen in Ihrer Gemeinde?
  • Wie beteiligen Sie als Kirchengemeinderat ganz unterschiedliche Menschen in Ihren Entscheidungsprozessen?
  • Welche Strukturen haben Sie, die Beteiligung ermöglichen?
  • Wie können ganz verschiedene Menschen ihre Talente in die Gemeinde einbringen?
  • Wie sind Sie als Kirchengemeinderat mit anderen Institutionen, Vereinen etc. vernetzt?
  • Wie kooperieren Sie mit Vereinen, Schulen etc.?

 

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Die Fachstelle Kirche inklusiv unterstützt Sie dabei gern.

Dieser Beitrag wurde von der Fachstelle Inklusion der Nordkirche erstellt.